„Das war ein Staatsstreich“: HC Strache über Putschisten in der FPÖ und eine geheime Wiener Clique

Zwei Jahre ist es her, dass Österreichs Regierung an der Ibiza-Affäre zerbrach. Immer noch laufen die Ermittlungen zu den Hintermännern und Hintergründen. Weltweit gesucht wird auch noch die falsche Oligarchin, der Lockvogel für den Coup.
Titelbild
Heinz-Christian Strache.Foto: Thomas Kronsteiner/Getty Images
Epoch Times18. Mai 2021

„Das war ein Staatsstreich“, erklärte Österreichs Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache zwei Jahre nach der Veröffentlichung des die österreichische Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ sprengenden Ibiza-Videos. Nur wenige Tage vor der Europaparlamentswahl 2019 wurde dieses damals schon fast zwei Jahre alte Video am 17. Mai 2019 von den deutschen Medien „Spiegel“ und „Süddeutsche Zeitung“ in einem sechsminütigen Ausschnitt aus einer Gesamtlänge von über 20 Stunden veröffentlicht.

Putschisten in der FPÖ

Nun sprach Heinz-Christian Strache mit dem bürgerlich-liberalen Wiener Online-Medium „Exxpress“ über seine aktuellen Erkenntnisse zum Fall und auch über seine Enttäuschung über manche Parteikollegen in der FPÖ. Diese hätten ihn statt der Täter kritisiert. Er sei zu lange naiv gegenüber manche Menschen in seiner nächsten Umgebung gewesen. „Diese Gruppe in der Partei, der jede menschliche Qualität fehlte, nutzte die Gelegenheit und führte einen Putsch gegen ihren Obmann durch.“

Doch es gab auch jemanden, der ihm immer zur Seite stand: „Meine Frau, meine Philippa, gibt mir sehr viel Kraft. Ohne ihre Hilfe hätte ich die zwei Jahre nicht so durchstehen können.“

Strache: „Es gab nie einen ,Ibiza-Skandal‘“

Alles in allem sieht Strache seinen Mangel an Vorsicht als Riesenfehler ein, bezeichnet sein Verhalten auf Ibiza als „nicht korrekt“. Man kenne jetzt das ganze Video. Viele entlastende Passagen aus dem Video seien im Zusammenschnitt der beiden deutschen Medien, die das Video veröffentlicht hatten, nicht gezeigt worden.

Strache nannte zwei Beispiele, eines davon bei 1:44.28: „Und wenn ein Geschäftsinteresse zusammenpasst, ok. Aber korrupt bin ich nicht.“ Auch bei 1:52.06 sieht Strache entlastende Aussagen: „No way, mach ich nicht und bei mir nur gerade Geschichten, das musst du ihr vermitteln.“ Alle, die sich das ganze Video angesehen hätten, wüssten: „Es gab nie einen ,Ibiza-Skandal‘.“

„Ich lebe. Das ist nicht selbstverständlich.“

Aus der jüngsten Entscheidung des Oberlandesgerichts Wien gegen die Entlassung von Julian H., einer der Haupttäter, aus der Untersuchungshaft, konnte der Politiker aus Chats einen Verdacht ableiten, dass eine Wiener Clique nicht nur hinter Produktion und Vertrieb des Ibiza-Videos stecke, sondern auch hinter der anonymen Strafanzeige im Sommer 2019 gegen Strache wegen Spesenvorwürfen. Auch dieser Fall fand zeitnah zu Wahlen statt. Am 29. September fanden die aufgrund der Regierungskrise und eines Misstrauensvotums gegen Kanzler Kurz vorgezogenen Neuwahlen des Nationalrats statt.

Wer hinter der Wiener Clique stecke, wisse Strache bis heute nicht, heißt es weiter. Er habe aber mehrere Vermutungen, wer die Ibiza-Täter dirigiert und vielleicht auch bezahlt habe: „Viele Spuren führen in das Umfeld der SPÖ, aber auch in jenes der NEOS.“ Strache spricht von einem Chat des Haupttatverdächtigen Julian H., in dem dieser gesagt habe, „dass ,die roten Idioten’ das Geld nicht zusammengebracht hätten“.

Dass es bei dem Ibiza-Video nicht nur um den politischen Sturz des Vizekanzlers und eine Schädigung der FPÖ ging, machte eine Aussage Straches deutlich, die laut „Exxpress“ auf das Ende von Jörg Haider – dem ehemaligen verstorbenen FPÖ-Vorsitzenden – anspielte: „Ich lebe. Und das ist nach all dem, was passiert ist, gar nicht so selbstverständlich“, so der ehemalige FPÖ-Chef Strache.

Er wisse nun zumindest, mit welcher kriminellen Energie versucht worden sei, ihm und der FPÖ zu schaden. Und wie lange schon die Täter alles getan hätten, „um einen Skandal zu schaffen, der meine politische Laufbahn beendet“. Auch zuvor schon habe diese Gruppe versucht, ihn „mit Haarbüscheln, die angeblich mit Kokain belastet waren, und mit Bargeld-Fotos […] so zu beschädigen, dass ich aus der Politik ausscheiden hätte müssen“, so Strache.

Bald schon soll Heinz-Christian Straches Buch über die Ibiza-Affäre erscheinen. Bald auch will Strache mit seinem Team auf Bundesländer-Tour gehen: „Freiheit für Österreich“. (sm)



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